Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Filmkritik

Geschrieben am 09.12.2020 von Kilian Atzenhofer

“You once were a ve-gon, but now you will be-gone”

Ich würde heute gern über einen Film reden, auf den ich sieben Jahre lang immer wieder gestoßen bin und den ich jedes Mal ohne zu zögern sofort wieder verworfen habe. Der Grund? Die Handlung.

Scott Pilgrim verliebt sich in die junge Lieferantin Ramona Flowers. Doch bevor er eine Beziehung mit ihr führen kann, muss er erst ihre sieben teuflischen Ex-Freunde im Kampf besiegen. Warum? Na eben weil.

So dumm es sich auch anhört, muss ich jedoch zugeben, dass “Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ ein kleiner Geniestreich ist. Versteht mich nicht falsch, dieser Film ist dumm, sehr sogar, aber manch ein Regisseur schafft es, den unfassbar schmalen Grat zwischen dumm-schlecht und dumm-genial zu wandern und dabei auch noch Saltos zu schlagen. Edgar Wright ist es mit diesem Film gelungen. Ein Drehbuch, bei dem ein irrwitziger Satz den nächsten jagt, ein genialer Schnittstil, irrsinnig schöne Effekte, ein mordsmäßiger Soundtrack und ein Cast, der leidenschaftlich hinter diesem Projekt zu stehen scheint, machen diesen Film zu einem must-see für jeden, der etwas übertriebenen Humor und jede Menge Action in der Aufmachung eines Videospiels mag.
All diese Faktoren sind wichtig und gut, was für mich allerdings ausschlaggebend für das Erlebnis dieses Films war, ist das Herz und die Liebe, mit dem er gemacht wurde. Genauer erklären will ich diese Aussage nicht. Das sollte jeder für sich selbst herausfinden.

PS: Seit ich den Film gesehen habe, habe ich mir schon hunderte Male „I’m So Sad, So Very, Very, Sad“ auf Spotify angehört. Was für ein Ohrwurm!

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Veröffentlichung

21. Oktober 2010

Regie

Edgar Wright

Laufzeit

112 Minuten

Besetzung

Michael Cera: Scott W. Pilgrim
Mary Elizabeth Winstead: Ramona Victoria Flowers

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